Praxis für Traditionelle
Chinesische Medizin
Ärzte-AG

Infos und FAQ

Der Mensch zwischen Yin und Yang

Überall findet sich das Prinzip der Polarität: hier die Erde – dort der Himmel; hier das Unten – dort das Oben; die Erde als Endlichkeit – die Atmosphäre und das Darüber als Unendlichkeit; Erde als Sichtbares – der Himmel, die Luft als Unsichtbares. Polarität erlaubt Bewegung und Wandlung: die Erde dreht sich, so wandelt sich der Tag zur Nacht; sie verändert rhythmisch ihren Stand zur Sonne, und bewirkt so den Wandel der Jahres zeiten. Das Wasser fällt als Regen zur Erde, sammelt sich in Rinnsalen, Bächen und Flüssen zu Meeren und steigt verdunstend zum Himmel, um als Regen seinen Kreislauf zu vollenden.

Wesentliche Grundlage des daoistischen Denkens ist die Vorstellung des ewigen Fliessens, der Veränderbarkeit allen Seins. Das Entsprechungssystem von Yin und Yang besagt, dass alle Naturerscheinungen und Lebensabläufe in polarer Wechselbeziehung  zueinander stehen. Der ideale Zustand der Natur, daher auch der Gesundheit, ist dann gegeben, wenn sich die beiden in einem harmonischen Gleichgewicht befinden.

Yang bezeichnet etymologisch die besonnte Seite eines Berges, also die Bestrahlung, während Yin dem schattigen Hang, dem, was nach der Bestrahlung vorhanden ist, entspricht. Yang ist das Aktive, das Induzierende, Bewegende, Dynamisierende, sich Entfaltende; das, was Bestehendes verwandelt. Yin, das Struktive, d.h. Konkretisierende, Materialisierende, Somatisierende, wird im chinesischen Denken verstanden als Vollenden des, Ruhendes, Festes.

Das wichtigste Merkmal daoistischen Denkens – seine Essenz – ist das Gewahrsein der Einheit des Universums und die gegenseitige Beziehung aller Dinge und Ereignisse. Der Kardinal punkt dieser Weltanschauung ist die Erfahrung, dass alle Phänomene in der Welt Manifestationen einer einzigen fundamentalen Identität sind. Alle Dinge werden als voneinander abhängige und untrennbare Teile des kosmischen Ganzen gesehen, als verschiedene Manifestationen der gleichen letzten Wirklichkeit. Die letzte Realität, die den von uns beobachteten Dingen und Ereignissen zugrunde liegt, ist das Dao, der Weg oder der Prozess des Universums, die Ordnung der Natur. Das Dao ist der kosmische Prozess, an dem alle Dinge beteiligt sind. Indem der Weise dies erkennt und sein Handeln danach richtet, wird er «eins mit dem Dao» und lebt in Harmonie mit der Natur.

Im normalen Leben sehen wir diese Einheit aller Dinge nicht, sondern teilen die Welt in getrennte Objekte und Ereignisse. Diese Unterteilung ist nützlich und notwendig, um mit unserer alltäglichen Umgebung umgehen zu könne, aber sie ist keine Grundeigenschaft der Wirklichkeit. Sie ist eine Illusion unseres unterscheidenden und kategorisierenden Intellekts. Das höchste Ziel des Daoisten ist, der Einheit und gegenseitigen Beziehung aller Dinge gewahr zu werden, den Begriff des isolierten individuellen Ich zu überwinden und sich mit der «letzten Realität» zu identifizieren.

Indikationen Für Eine Behandlung

TCM kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen bzw. Diagnosen der westlichen Medizin eingesetzt werden. Ganz allgemein lassen sich mit der TCM so genannte funktionelle Krankheiten, also Störungen bestimmter Körperfunktionen, am besten behandeln. Schäden an Geweben und Organen sind demgegenüber kaum heilbar oder rückgängig zu machen. So können etwa bei Abnutzungserscheinungen der Gelenke (Arthrosen) zwar die Schmerzen gelindert, die Gelenkveränderungen selbst durch TCM aber nicht beseitigt werden. Die folgende Aufzählung zeigt die wichtigsten Anwendungsgebiete der TCM. Sollte Ihre Krankheit oder Ihre Beschwerden nicht aufgeführt sein, kontaktieren Sie uns bitte. Gerne klären wir die entsprechenden Möglichkeiten der TCM für Sie ab.

Allergien

Atemwegs- und HNO-Erkrankungen wie chronische Nasennebenhöhlen – Entzündung, (chron.) Mittelohrentzündung, Tinnitus, Hörsturz, Heuschnupfen, leichtes Asthma, allgemeine Infektanfälligkeit.

Internistische Erkrankungen wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen, Magen-Darmbeschwerden, Unterstützung bei Krebserkrankungen und Chemo-/Strahlentherapie.

Gynäkologische Erkrankungen Beschwerden wie Menstruationsstörungen, PMS, Fruchtbarkeitsstörungen, Schwangerschafts beschwerden, klimakterische Beschwerden.

Kinderkrankheiten wie Infektanfälligkeit, chronische Mittelohrenentzündung, Allergien, Asthma, Ernährungs- und Gedeihstörungen, chronische Bauchbeschwerden.

Hauterkrankungen wie Akne, atopische Dermatitis, Neurodermitis, Psoriasis, Haarausfall.

Neurologisch/psychiatrische Erkrankungen, psychosomatische Krankheiten wie Kopfschmerzen/Migräne, Trigeminusneuralgie, Schwindel, Schlafstörungen, depressive Zustandsbilder, Angst-/Panikstörungen, Erschöpfungszustände.

Urologische Erkrankungen wie (chronische, oder auch häufig wiederkehrende) Harnwegsinfekte, Prostatitis, Prostatodynie (Schmerzen der Prostata), Fruchtbarkeitsstörungen.

Erkrankungen des Bewegungsapparats

Schmerzen jeglicher Art wie Rücken-, Gelenk-, Kopfschmerzen, auch Unterstützung der schulmedizinischen Therapie bei Schmerzbehandlungen von Krebserkrankungen.

Nehmen Sie Sich Zeit

Die folgenden Sitzungen dauern etwa eine Stunde. Wenn Sie einige Minuten vor dem Termin in der Praxis eintreffen, kann sich dies nur positiv auswirken: So normalisiert sich Ihr Puls in der kurzen Wartezeit, was die Pulsdiagnose erleichtert. Um die Resultate der Zungenuntersuchung nicht zu verfälschen, sollten Sie in der Stunde vor der Sitzung auf den Genuss von Kaffee und färbenden Nahrungsmitteln verzichten.

Setzen Sie keinesfalls Ihre vom Hausarzt verschriebenen Medikamente ab. Informieren Sie beim Anamnese-Gespräch über die Einnahme dieser Heilmittel.

Die Zahl und Häufigkeit der Behandlungssitzungen kann variieren. In der Regel werden akute Beschwerden mit weniger Konsultationen behandelt als chronische Leiden. Eine Behandlungsserie umfasst durchschnittlich acht bis zwölf Sitzungen.

Diese Sitzungen werden zu Beginn meistens 1–2 mal wöchentlich, später in grösseren Abständen – in Ausnahmefällen aber auch täglich – abgehalten.

Westliches Und Östliches Denken

Unsere moderne, naturwissenschaftlich begründete Medizin ist eine somatische, d.h. auf den Körper bezogene Wissenschaft. Die Gegenstände, mit denen sie es zu tun hat und in die sie den Menschen einteilt, sind etwas Gegenständliches, Stoffliches, Materielles. Die gedanklichen Voraussetzungen dazu schuf Isaac Newton im 17. Jahrhundert mit seinem überzeugenden, umfassenden, mechanistischen Weltbild. Daraus entwickelte sich ein sehr funktionstüchtiges, mechanisches Modell des Körpers. Kranksein ist mit morphologischen, messbaren Veränderungen verknüpft und wird als Fehlfunktion von physikalisch-chemischen und biologischen Mechanismen angesehen, die korrigiert werden müssen. Diese Medizin eignet sich vor allem für Krankheiten, die sich als körperliche Veränderungen manifestieren, für fortgeschrittene, ernste, oft lebensgefährliche Krankheiten.

Die chinesische Medizin ist eine funktionale Wissenschaft. Das bedeutet, dass bei ihr lebendige Abläufe, Lebensfunktionen, aktuelles biologisches oder psychisches Geschehen im Mit tel punkt der Aufmerksamkeit stehen. Die chinesischen Ärzte verstehen den Menschen als ein energetisches Gefüge. Das energetische Potential, welches die Chinesen Qi nennen, durchdringt den Körper, so wie Flüsse und Seen eine Landschaft durchströmen. Nach der Erfahrung der alten Ärzte fliesst dieses Qi auf definierten Bahnen (Meridianen). Diese Bahnen leiten das Qi, zyklisch aufeinander folgend, durch den Körper.

Häufig gestellte Fragen

Darf ich nach der Akupunktur Sport treiben oder wäre es besser danach zu ruhen? Sie sollten sich – wenn möglich für die Akupunktur Zeit nehmen, d.h. Sie sollten die Termine nicht zu knapp wählen, so dass Sie nicht gehetzt, sondern entspannt zur Akupunktur kommen. Ebenso sollten sie danach eher einer ruhigen Tätigkeit nachgehen und sich weiter entspannen.

Ich bin gegenwärtig erkältet. Soll ich trotzdem zur Akupunktur kommen? Eine Erkältung ist eine Erkrankung, die mit Akupunktur vor allem in den ersten Tagen sehr gut zu behandeln ist; deshalb lohnt es sich dann besonders den abgemachten Akupunktur termin einzuhalten – es sei denn, der Weg ist zu lang und die Anstrengung zu gross, so dass es besser ist, zu Hause im Bett zu bleiben.

Wenn Ihnen in dieser Zeit die chinesischen Arzneimittel widerstehen, dann machen Sie eine Pause von 3–4 Tagen und nehmen Sie danach die Einnahme des Medikaments wieder wie gewohnt auf.

Muss ich meine vom Hausarzt verschriebenen Medikamente weiter nehmen; vertragen die sich mit der Anwendung von chinesischen Arzneimitteln oder mit der Akupunktur? Es ist überaus wichtig, dass Sie Ihre Medikamente (z.B. gegen zu hohen Blutdruck usw.) unbedingt weiter nehmen. Es kann sein, dass Sie gewisse Medikamente im Laufe der Behandlung reduzieren oder gar absetzen können. Dies muss aber sorgfältig besprochen werden und darf erst nach einiger Zeit erfolgen. Bitte erwähnen Sie bei der Erstbefragung alle Medikamente, die Sie einnehmen.

Darf ich meine Schmerzmittel bei Migräne einnehmen? Ja. Da sich die westlichen Medikamente insbesondere für die Akut- und Notfallbehandlung eignen, ist es sinnvoll diese im Bedarfsfall zu nehmen. Westliche und chinesische Arzneimittel stören sich bei richtiger Wahl gegenseitig nicht.

Darf ich die homöopathischen Mittel oder Bach-Blüten weiter nehmen? Oder stören sie die Behandlung mit chinesischen Arzneimitteln? Im Prinzip können auch die Medikamente der komplementären Medizin miteinander kombiniert werden. Ob dies allerdings sinnvoll ist, kann nur der verschreibende Arzt bestimmen. Da es bei kombinierter Anwendung nicht mehr möglich ist, zu beurteilen, wie die einzelnen Mittel wirken, ist es oft besser, wenn man eine gewisse Zeit nur mit dem Medikament einer Richtung arbeitet. Fragen Sie dazu auch Ihren Homöopathen.

Wann müssen die Arzneimittel eingenommen werden? Am besten nehmen Sie die Mittel nicht mit den Mahlzeiten zusammen ein, sondern ca. 1 Stunde vorher oder 2 Stunden nachher, damit sie optimal vom Körper aufgenommen werden.

Enthalten die Mittel gefährliche, durch die Umweltverschmutzung entstandene Rückstände? Die bei uns verwendeten Kräuter und Mineralien sind alle auf Pestizide, Schwermetalle und Pilze geprüft.

Was ist der Unterschied zwischen Akupunktur und chinesischen Arzneimitteln? Mit der Akupunktur wird in der chinesischen Medizin von aussen, über die Oberfläche auf Störungen eingewirkt; sie bildet die äussere Therapie. Mit der Verabreichung von rezeptierten Arzneimitteln, der inneren Therapie, erfolgt eine energetische Einwirkung vom Körperinneren her. Beide sind sich ergänzende, komplementäre Methoden, die das Gleiche bewirken und idealerweise in Kombination angewendet werden.

Warum braucht es einen Blutuntersuch? Naturheilmittel (Phytotherapeutika) sind keine harmlosen Kräutertees, sondern hochpotente Arzneimittel, die vom Körper verarbeitet und über die Leber und die Niere wieder ausgeschieden werden müssen. Deshalb ist es wichtig über die Leber- und Nierenfunktion Bescheid zu wissen. Wenn Ihr Hausarzt Ihr Blut im Laufe des letzten Jahres geprüft hat, erübrigt sich in der Regel ein Blutuntersuch. Ansonsten ist es sinnvoll diesen anlässlich einer Konsultation durchzuführen.

Was für Nebenwirkungen haben chinesische Arzneimittel? Eine chinesische Rezeptur wir immer individuell auf eine gegebene Situation zusammengestellt und hat deshalb keine schädigenden Nebenwirkungen, wenn sie richtig ausgewählt ist. Wenn Sie eine Arzneimittelmischung nicht vertragen und zum Beispiel mit Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen reagieren, dann bedeutet das, dass man die Mischung abändern muss.

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